Kurz bevor das Leben in Berlin und Brandenburg heruntergefahren wird, trafen sich noch ein paar Ruderbegeisterte im Verein um wohl eine der ungewöhnlichsten Rudersaisons zu beenden, die wir je erlebt hatten.
Das Wetter schien erst einmal nicht gerade einladend. Es nieselte, aber der Wetterdienst hatte Besserung in Aussicht gestellt und so kam es wie jeder Ruderer weiß, das Wetter wird am Steg gemacht. Die Temperatur war angenehm bei 16 Grad und der Regen verzog sich.
So konnten wir mit etwas gewünschter Routine das Abrudern starten. Der Vorsitzende startete seine Rede und wir standen im weiten Rund und verabschiedeten die Saison 2020. Dann wurde die einmonatige Coronaschließung unseres Vereins angekündigt. So kam bei uns allen wohl eine wahrhaft herbstliche Stimmung auf. Aber nicht lange, denn Böhlie hatte eine schöne und zukunftsgerichtete Ansage: Ein neuer Skiff konnte durch Spenden beschafft werden und heute getauft werden.
Nach einer kurzen Testfahrt stiegen wir in die Boote und Jung und Alt nahmen die Müggelseeumfahrt in Angriff.
Wir fuhren in Richtung Köpenick und der erste Halt war in Friedrichshagen, wo wir den ersten Durst stillten.
Dann ging es über einen stillen, leeren Müggelsee und der neue Achter konnte seine ganze Stärke ausspielen. Es ist jedes Mal eine Freude mit diesem Boot über das Wasser zu fliegen.
Nächster Halt soll Wasserfreunde Erkner sein. Allerdings war der Empfang nicht so herzlich wie man das unter Sportlern erwartet. Auch unter schwierigen Bedingungen sollte man Gastfreundschaft und Fairness zwischen Vereinen nicht ausser Acht lassen.
Aber auch hier folgt auf Schatten bald Licht. Wir verliessen Erkner und nach dem Seddinsee erreichten wir Lok Schöneweide und konnten dort eine schöne Pause mit Blick auf den nebligen See machen.
Also Tschüss Ruderjahr 2020 und wir wissen: unseren schönen Sport lassen wir uns von keinem Virus und niemand anderen kaputt machen.